Mittwoch, 15. Februar - Morogoro Refferal Hospital + Charlotte Secondary School

geplantes Programm heute:

vormittags Besuch Morogoro Refferal Hospital, nachmittags Besuch Charlotte Secondary School (wird von den Stipendiaten der Kress-Stiftung besucht), Dinner bei Familie Matandika

 

Bericht:

 

Heute geht es entspannt los. Wann genau das Treffen am Church-Office ist, war gestern Abend etwas unklar, wohl gegen 8.30 Uhr, wir sind um 8.45 Uhr die ersten, die letzten kommen doch erst um halb 10. Da wir etwas Zeit haben, besteigen wir den Turm der Kirche und gehen dabei durch die drei Etagen Rohbau, die künftig eine Dispensary, also die unterste Versorgungsstufe der Krankenversorgung werden sollen.

 

Dann fahren wir zum Morogoro Refferal Hospital (zweite Stufe der vierstufigen Versorgung, bekommt Patienten aus dem District Hospital, die dort nicht behandelt werden können, kann aber auch weiterschicken ans National Refferal Hospital z. B. in Dar-es-Salaam. Es gibt neun "Wards" = Stationen, die jeweils eine Fachabteilung sind und aus je einem großen Schlafraum mit Sichtschutzwänden bestehen. Es gibt für ca. 450 Betten 4 Chefärzte, ca. 20 Fachärzte und 10 Assistenzärzte. Die Nahrungsversorgung erfolgt nur für weit entfernte oder mittellose Patienten durch das Krankenhaus, sonst durch die Angehörigen. 

 

Die Pfarrer, Evangelisten und Gemeindearbeiter des Kirchenkreises treffen sich wöchentlich am Mittwoch zur Bibelarbeit, bei der der Predigttext des folgenden Sonntags gemeinsam ausgelegt wird. Ein Evangelist hat auf dem Weg mit dem öffentlichen Minibus einen Unfall erlitten (keine schlimmere Verletzung, kommt aber sehr häufig vor; wir haben auf jeder längeren Fahrt am Straßenrand frisch ausgebrannte oder verunfallte Busse gesehen). Wir überreichen Geschenke an den Kirchenkreis, auch Bilder von Martin Luther und Katharina von Bora aus dem nun geschlossenen Stephanushaus in Buer.

 

Mittags hat uns ein Gemeindeglied in die SUA Lodge zum Essen eingeladen, klassisches tansanianisches Buffet mit Pilao, Erbsen, Kohl, Chicken, gekochtes Rindfleisch - vielen Dank!

 

Und wir eilen schon wieder los zur Charlotte Secondary School. Hier sind 9 Stipendiaten der Kress-Stiftung unterbracht, Waisen, für die das Schulgeld übernommen wird. Das Schulkomitee und besonders Lunyamadzu Gillah kümmern sich um die Waisen. Die Internatsschule ist von einer hohen Betonmauer umgeben, etwa 400 Schülerinnen und Schüler werden in Klassen von im Mittel von 40 Personen unterrichtet. Das Schulmotto lautet "Hard work to success". Hmm. Das Gespräch mit den Schülern kommt erst in Kleingruppen aus Schülern und uns Besuchern in Gang, während die Afrikaner den anwesenden Lehrer in einer gesonderten Gruppe befragen und beschäftigen. Freizeit ist nur sonntags vorgesehen, Schlafenszeit ist von kurz vor 11 bis 5. Das würde mir dauerhaft nicht reichen.

 

Zum Zwischenstopp auf ein Getränk im schon so geschätzten Morogoro-Hotel müssen wir etwas drängen, dort tauschen wir die Eindrücke über die Schule aus. Sabine holt derweil mit Mrs. Gillah unser Gepäck für den Quartierswechsel, bevor wir bereits nach einer 3/4 Stunde wieder aufbrechen - zum Heim von Flora und Yordan Matandika, der als Austauschpfarrer von 2003 bis 2009 an der Adventskirche in Gelsenkirchen-Scholven war und nach seiner Rückkehr eine Querschnittslähmung erlitten hat. Wir freuen uns über sein endlich fertig gestelltes Haus, das er mit dem Rollstuhl befahren kann, über den herzlichen Empfang und über die viele Hilfe, die in Nachbarn und Verwandten findet.

 

 

Viel zu schnell müssen wir aufbrechen ins neue Quartier zu Superintendent Rev. Makule, über Straßen, die eher an einen ausgetrockneten Bachlauf erinnern.